Was bedeutet prognosebasiertes Solarladen auf sich und wie hängt die Thematik mit Elektromobilität zusammen? Wie stimmt man optimal das Lademanagement des E-Autos mit dem Energiemanagement des Gebäudes ab? Das erfährst du in diesem Beitrag.
Der fortschreitende Klimawandel sorgt für einen enormen Umschwung in der Mobilitätsbranche, sodass die E-Mobilität immer mehr an Bedeutung erlangt. Der Verkehr der Zukunft soll nachhaltig sein und vor allem wertvolle Ressourcen schonen. Das Elektroauto mit Strom aus fossilen Energiequellen zu laden, z. B. aus der Kohleverbrennung, ist alles andere als ökologisch und verfehlt den Zweck der guten CO₂-Bilanz. Das Lademanagement des Elektroautos muss darauf ausgelegt sein, dass möglichst viel sauberer und günstiger Strom geladen wird, denn das Fahrzeug ist nur so grün, wie die Energie, mit der es geladen wird.
Das E-Auto lässt sich besonders nachhaltig mit eigenem produziertem Strom laden. Die sinkende Einspeisevergütung sowie steigende Stromkosten machen den Eigenverbrauch des Solarstroms zunehmend attraktiver. Die Solaranlage mit einem E-Auto zu verbinden lohnt sich, denn dadurch wird dessen Eigenverbrauchsquote gesteigert und das Fahrzeug auf ressourcenschonende Weise mithilfe der Kraft der Sonne geladen. Damit so günstig und ökologisch wie möglich geladen werden kann, ist es erforderlich, den Solarstrom in den Ladeprozess zu integrieren.
Problematisch bei der Stromerzeugung durch regenerative Energien ist jedoch die Abhängigkeit von Schwankungen – der Solarstrom und der Ladeprozess sind nicht aufeinander abgestimmt, da maßgeblich nur mit der gerade vorhandenen Energie geladen wird und Prognosen nicht einbezogen werden. Dieser Problematik kann allerdings entgegengewirkt werden, indem man das Lademanagement des Fahrzeugs mit dem Energiemanagement des Gebäudes abstimmt.
Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 2.500 kWh elektrischer Fahrten, kann eine 7-kWp Solaranlage mit entsprechendem Speicher das E-Auto zu 80 Prozent laden. Das ermöglicht eine Ladekosteneinsparung des E-Autos von bis zu 50 Prozent gegenüber dem Haushaltsstrom (EUPD Research).
Um die Eigenverbrauchsquote der Solaranlage zu erhöhen, ist zudem die Einsicht in die Fahrzeugdaten von Vorteil. Durch Zugriff auf diese Daten kann ein intelligentes Lademanagement die Höhe des Solarertrags prognostizieren und Ladevorgänge verschieben. Dies geht nicht nur mit einer Sicherheit in Bezug auf Schwankungen im Bereich der erneuerbaren Energien einher, sondern ermöglicht zudem auch höhere Kosteneinsparungen.
Auch angesichts subventionierter Anlagen ist ein Ladeprozess, der sich auf Prognosen stützt, von großer Bedeutung, da die Solar-Einspeiseleistung einiger EEG-Anlagen limitiert wird. Das bedeutet, dass wenn zu viel Energie produziert wird, die Stromeinspeisung abgeriegelt werden muss. Die Solaranlage produziert dann, im wahrsten Sinne des Wortes, umsonst grünen Strom.
Damit sich E-Mobilität auch in Zukunft bewährt, erfordert es eine umfassendere Integration des E-Autos in das Energiemanagement von Gebäuden. Die Nutzung möglichst viel erneuerbarer Energien geht mit einem intelligenten Lademanagementsystem und dessen Steuerung der Ladevorgänge einher – Stichwort: Prognosebasiertes Solarladen. Insbesondere datenbasierte Systeme können für eine noch effizientere und nachhaltigere Gestaltung des Ladevorgangs sorgen.
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