Die Elektrifizierung der Firmenflotte ist in vielen Unternehmen mittlerweile ein wichtiges Thema. Nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch aufgrund von Kostenersparnissen und der steigenden Attraktivität von Elektromobilität. Doch die Umstellung auf Elektrofahrzeuge stellt Unternehmen vor einige Herausforderungen.
Eine der größten Herausforderungen ist die begrenzte Reichweite der Elektrofahrzeuge, die eine effiziente Planung der Fahrten und eine optimierte Ladeinfrastruktur erfordert. Aber auch Fragen der Kosteneffizienz, des Lademanagements und der Mitarbeiterakzeptanz müssen berücksichtigt werden.
In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit fünf verschiedenen Herausforderungen in der Flottenelektrifizierung auseinandersetzen und Lösungsansätze für eine erfolgreiche Umsetzung aufzeigen.
Die begrenzte Reichweite von Elektrofahrzeugen wird im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen oft als Herausforderung angenommen. Die Reichweitenangst bezieht sich auf die Sorge von Fahrer*innen, dass die Batterie während der Fahrt leer wird und sie ohne Strom irgendwo auf der Straße stranden.
Lösung: Durch die Nutzung eines intelligenten Lademanagements wird dafür gesorgt, dass die Fahrzeuge immer ausreichend geladen werden, um ihre geplanten Fahrten durchzuführen und sicherzustellen, dass die verfügbare Ladeinfrastruktur effizient genutzt wird. Ein solches System trägt dazu bei, die Reichweitenangst zu reduzieren und die Elektrifizierung der Flotte zu erleichtern, indem es die Ladeplanung der Elektrofahrzeuge hinsichtlich ihres Einsatzbedarfs anpasst.
Der zusätzliche Bedarf an Strom, der benötigt wird, um die Elektrofahrzeuge zu laden, kann ebenso als Hindernis angesehen werden. Durch die Ladeprozesse in der Elektroflotte kann der Strombedarf erheblich steigen, insbesondere wenn alle Fahrzeuge zur gleichen Zeit aufgeladen werden. Dies kann zu Überlastungen führen.
Lösung: Ein intelligentes Lademanagement kann dazu beitragen, den zusätzlichen Bedarf an Strom zu reduzieren, indem es den Ladebedarf der Flotte mit dem verfügbaren Stromangebot in Einklang bringt. Dieses stellt sicher, dass die Elektroflotte effektiv, nachhaltig und angepasst an die Kapazitäten des Stromnetzes geladen wird, etwa durch:
Die hohen Anschaffungskosten für ein Elektrofahrzeug im Vergleich zum Verbrenner ist für viele eine weitere Herausforderung. Allerdings können sich die höheren Anschaffungskosten durch niedrigere Betriebskosten und Wartungskosten im Laufe der Lebensdauer des Fahrzeugs ausgleichen. Der Total Cost of Ownership (TCO) ist hier ein wichtiger Faktor. Er bezieht sich auf die Gesamtkosten eines Fahrzeugs während seiner gesamten Lebensdauer, einschließlich Anschaffungskosten, Betriebskosten, Wartungskosten und eventueller Wiederverkaufswerte.
Eine Studie des Fraunhofer ISI hat die Gesamtkosten mehrerer Pkw-Antriebsarten verglichen und einen klaren langfristigen Kostenvorteil von E-Fahrzeugen gegenüber Verbrennern aufgezeigt – trotz deutlich höherer Kosten für Anschaffung und Ladeinfrastruktur. "Die Nutzung eigener Lademöglichkeiten in Kombination mit einer eigenen PV-Anlage kann den Kostenvorteil eines Elektroautos gegenüber einem Benziner um bis zu 12.000 Euro über 15 Jahre erhöhen", so die Forschenden.
Lösung: Durch die Kombination folgender Faktoren kann die Nutzung von PV-Anlagen als Energiequelle für Elektrofahrzeuge dazu beitragen, die hohen Anschaffungskosten von Elektrofahrzeugen auszugleichen und langfristig Kostenvorteile zu erzielen:
Das Management einer Firmenflotte von Elektrofahrzeugen und die Verwaltung der Ladeinfrastruktur kann aufgrund der verschiedenen Komponenten und Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, eine komplexe und herausfordernde Aufgabe sein. So müssen die Routen und Ladezeiten der Fahrzeuge geplant werden, um sicherzustellen, dass sie immer genügend Strom haben. Darüber hinaus muss die Ladeinfrastruktur geplant, installiert und verwaltet werden, einschließlich der Abrechnung von Stromkosten.
Lösung: Eine intelligente Fuhrpark- und Lademanagementsoftware kann die Komplexität und Herausforderungen bei der Organisation, Überwachung, Wartung und Abrechnung von Elektrofahrzeugflotten und Ladeinfrastrukturen reduzieren und so zu einem effizienten und kosteneffektiven Betrieb beitragen. Dabei haben Flottenverantwortliche alle relevanten Daten immer im Blick: Verfügbarkeit, Nutzung und Gesundheit der Fahrzeuge können über die digitale Plattform eingesehen werden.
Die Umstellung von Verbrennerfahrzeugen auf Elektrofahrzeuge erfordert in der Regel eine Veränderung in den Arbeitsabläufen und Gewohnheiten der Fahrer*innen. So müssen beispielsweise die Ladezeiten in die Fahrtroutenplanung integriert werden, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug rechtzeitig und ausreichend geladen ist. Auch das Fahrverhalten kann sich aufgrund der anderen Beschleunigungs- und Bremsverhaltens von Elektrofahrzeugen ändern.
Lösung: Um sicherzustellen, dass die Umstellung auf Elektrofahrzeuge erfolgreich umgesetzt wird, ist es wichtig, die Mitarbeiter*innen zu schulen und zu informieren. Sie sollten die Vorteile und Herausforderungen der Elektromobilität verstehen und akzeptieren, um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu fördern. Hierbei kann eine Schulung zum Fahrverhalten, Ladeinfrastruktur oder Energiesparmethoden hilfreich sein. Auch eine offene Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter*innen kann helfen, Fragen und Bedenken frühzeitig zu klären und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Elektrifizierung der Firmenflotte zwar einige Herausforderungen mit sich bringt, jedoch auch viele Vorteile bietet. Eine sorgfältige Planung und Umsetzung, unter Berücksichtigung von Reichweitenangst, Ladeinfrastruktur, Mehrbedarf an Strom, Kostenmanagement, Change Management und Mitarbeiterakzeptanz, kann zu einer erfolgreichen Flottenelektrifizierung führen. Dabei können intelligente Lademanagementsysteme, Schulungen für Mitarbeiter*innen und die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen helfen.
Die Elektrifizierung der Firmenflotte ist nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, sondern kann auch langfristig zu Kostenersparnissen und gesteigerter Attraktivität des Unternehmens beitragen.
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