Von Diesel zu Elektro: 5 Schritte zur erfolgreichen Elektrifizierung der Nutzfahrzeugflotte

Von Diesel zu Elektro: 5 Schritte zur erfolgreichen Elektrifizierung der Nutzfahrzeugflotte

Die Elektrifizierung der Nutzfahrzeugflotte ist für viele Unternehmen ein entscheidender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Effizienz. Die Vorteile liegen auf der Hand: Geringere Emissionen, niedrigere Betriebskosten und die Möglichkeit, durch die Integration in nachhaltige Energienetze Teil der Energiewende zu sein. Doch der Weg zur vollständigen Umstellung auf eine E-Flotte ist nicht ohne Herausforderungen – von der Ladeinfrastruktur über die Finanzierung bis hin zur Mitarbeitereinbindung. In diesem Beitrag gehen wir darauf ein, wie Unternehmen diese Transformation erfolgreich meistern können.

Warum auf Elektromobilität umstellen?

Der Umstieg auf Elektromobilität ist nicht nur eine Frage der ökologischen Verantwortung, sondern zunehmend eine strategische Notwendigkeit für Unternehmen, die zukunftsfähig und wettbewerbsfähig bleiben wollen. Für die Umstellung auf eine elektrische Nutzfahrzeugflotte sprechen Aspekte wie:

  • Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion: Ein wesentlicher Vorteil von E-Fahrzeugen ist ihre Umweltfreundlichkeit. Sie stoßen lokal keine Abgase aus und tragen so zur Verringerung der Luftverschmutzung bei. Der Betrieb von E-Fahrzeugen mit Strom aus erneuerbaren Energien kann den CO2-Fußabdruck von Unternehmen drastisch reduzieren, was für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen entscheidend ist.

  • Kostensenkung: Die Betriebskosten von Elektrofahrzeugen sind im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen niedriger. Dies ist auf niedrigere Energiekosten und geringere Wartungsanforderungen zurückzuführen, da Elektrofahrzeuge weniger bewegliche Teile haben. Zudem könnten steigende CO₂-Abgaben und Kraftstoffpreise fossile Fahrzeuge in Zukunft teurer machen, während E-Fahrzeuge von staatlichen Förderprogrammen und niedrigeren Betriebsausgaben profitieren.

  • Wettbewerbsfähigkeit: Immer strengere Umweltvorgaben und Kundenanforderungen zwingen Unternehmen zunehmend, ihre Emissionen zu senken. Elektroflotten ermöglichen es, Auflagen zu erfüllen und gleichzeitig flexibel zu bleiben, etwa durch Zugang zu emissionsfreien Zonen.

  • Förderungen und Anreize: Bund und Länder bieten finanzielle Anreize für Unternehmen, die auf E-Fahrzeuge umsteigen. Diese reichen von Kaufprämien über Steuererleichterungen bis hin zu Investitionszuschüssen für die Ladeinfrastruktur.

1. Datenbasierte Analyse und Planung der Flottenumstellung

Bevor ein Unternehmen den Schritt zur Elektrifizierung seiner Nutzfahrzeuge unternimmt, sollte eine gründliche Analyse der bestehenden Flotte und ihrer Nutzungsmuster erfolgen. Eine sorgfältige Planung stellt sicher, dass die richtigen Fahrzeuge für den jeweiligen Einsatz ausgewählt und die Ladeinfrastruktur effizient auf die Mobilitätsbedürfnisse zugeschnitten wird.

Fahrzeuganalyse und Einsatzprofile

Nicht jede elektrische Lösung ist für jeden Einsatz geeignet. Flottenmanager sollten analysieren, wie weit die Fahrzeuge täglich fahren, welche Strecken sie zurücklegen und wie oft sie geladen werden müssen. Auch die spezifischen Anforderungen, wie zum Beispiel die Art der zu transportierenden Lasten, spielen bei der Auswahl der geeigneten elektrischen Nutzfahrzeuge eine Rolle. Auf dem Markt gibt es mittlerweile eine Vielzahl von elektrischen Nutzfahrzeugen - vom kleinen Transporter bis zum schweren Lkw. Unternehmen sollten darauf achten, dass die gewählten Modelle ihren betrieblichen Anforderungen entsprechen. Reichweite, Lademöglichkeiten und Nutzlastkapazität sind entscheidende Kriterien bei der Auswahl. Für den Stadtverkehr sind beispielsweise kleinere, kompakte E-Transporter sinnvoll, während im Fernverkehr auf leistungsstarke E-Lkw mit entsprechender Ladeinfrastruktur gesetzt werden muss.

➡ Einen Vergleich verschiedener Elektro-Transporter findest Du hier.

➡ Einen Vergleich verschiedener Elektro-Lkw findest Du hier.

Telematik und digitale Tools

Moderne Telematiksysteme sind ein wichtiger Bestandteil des Flottenmanagements und liefern wertvolle Daten zur Optimierung der Einsatzzeiten und des Energieverbrauchs. Sie helfen, das Ladeverhalten zu überwachen und die Effizienz der Fahrzeuge kontinuierlich zu verbessern. So können Unternehmen Echtzeitdaten nutzen, um den Zustand der Batterie, den Energieverbrauch und die Streckenplanung optimal zu managen.

2. Strategische Planung der Ladeinfrastruktur

Der Aufbau einer geeigneten Ladeinfrastruktur ist eine der größten Herausforderungen bei der Umstellung auf eine E-Flotte. Die richtige Standortwahl sowie die passende Anzahl und Art der Ladestationen sind entscheidend für die Effizienz und Kostenstruktur der E-Flotte. 

Wo sollten Ladestationen positioniert werden?

Die Wahl der Standorte hängt maßgeblich von den Betriebsanforderungen der Flotte ab:

  • Zentrale Ladepunkte für innerstädtische Flotten: Flotten, die überwiegend im innerstädtischen Bereich eingesetzt werden, profitieren von zentralen Ladepunkten an strategisch günstigen Standorten. Diese können auf dem Firmengelände, am Depot oder an wichtigen Knotenpunkten entlang der üblichen Routen installiert werden. Eine zentrale Ladeinfrastruktur reduziert den Aufwand für die Fahrer und ermöglicht das Laden der Fahrzeuge während der Standzeiten, z. B. in den Abend- und Nachtstunden.

  • Schnellladestationen für Langstreckenflotten: Für Unternehmen im Fernverkehr sind öffentliche  Schnellladestationen oft noch unerlässlich. Aus Kostengründen das Laden der E-Fahrzeugen an eigenen Ladepunkten erfolgen. Hier ist der Einsatz eines Lademanagement sinnvoll, dass die Ladeplanung übernimmt und das Laden automatisiert. Damit lässt sich die Auslastung der eigenen Ladepunkte maximieren. Eine weitere Möglichkeit um das Laden an öffentlichen Lade-Hubs oder E-Tanksäulen zu verringern, ist die Kooperationen mit anderen Unternehmen und  Logistikknotenpunkten.

Welche Ladestationen eignen sich?

Die Art der Ladestationen muss auf die Anforderungen der Flotte abgestimmt sein:

  • Normalladestationen für Standzeiten: Für Flotten, die längere Standzeiten an festen Standorten haben, eignen sich Normalladestationen. Diese können die E-Fahrzeuge über Nacht, in der Parkzeit  oder bei Beladungsvorgängen aufzuladen.

  • Schnellladestationen für kurze Ladezeiten: Bei Fahrzeugen, die im Fernverkehr unterwegs sind oder regelmäßig weite Strecken zurücklegen, sind Schnellladestationen oft unerlässlich. Sie reduzieren die Ladezeiten erheblich und sorgen dafür, dass die Fahrzeuge schnell wieder einsatzbereit sind.

Wie sollte die Ladeinfrastruktur gestaltet sein?

Die Ladeinfrastruktur sollte modular, herstellerunabhängig und flexibel aufgebaut sein, um mit den Anforderungen des Unternehmens wachsen zu können. Der Aufbau modularer Systeme ermöglicht es, die Kapazität der Ladestationen sukzessive zu erhöhen, ohne sofort hohe Investitionen tätigen zu müssen. So kann die Infrastruktur bedarfsgerecht ausgebaut und an die Anzahl der Elektrofahrzeuge angepasst werden.

3. Finanzierung und Investitionsförderungen

Der Einstieg in die Elektromobilität kann mit hohen Anfangsinvestitionen verbunden sein. Zu den Anschaffungskosten für die Fahrzeuge kommen noch Kosten für die Ladeinfrastruktur und die Integration der IT hinzu. Durch Förderprogramme und Anreize können Unternehmen diese Hürden leichter überwinden.

Staatliche Förderungen und Anreize

Bund und Länder bieten Förderungen und Subventionen für den Kauf von Elektrofahrzeugen und den Ausbau der dazugehörigen Infrastruktur. In Deutschland etwa gibt es aktuell Zuschüsse für die Installation von Ladeinfrastruktur. Verfügbare Programme, um die finanziellen Belastungen zu minimieren, gibt es hier: Übersicht aktueller Förderungen.

Langfristige Kosteneinsparungen

Obwohl die Anschaffungskosten für Elektro-Nutzfahrzeuge oft höher sind als die von Dieselfahrzeugen, lassen sich durch geringere Wartungs- und Betriebskosten langfristig Einsparungen erzielen. Elektromotoren haben weniger bewegliche Teile, was zu weniger Verschleiß und niedrigeren Instandhaltungskosten führt. Der Eigenverbrauch von selbst erzeugten Strom, beispielweise aus Photovoltaikanalagen, kann die Betriebskosten der E-Flotte deutlich senken. Die Energiekosten können darüberhinaus durch intelligente Ladeplanung und die Nutzung von günstigen Stromtarifen gesenkt werden.

4. Optimierung des Energieverbrauchs

Bei der Integration von Elektrofahrzeugen in den täglichen Betriebsablauf wird ein effizientes Energiemanagement entscheidend für den langfristigen Erfolg. Mit intelligenten Lösungen wie dem Lademanagement von IO-Dynamics können Unternehmen den Energieverbrauch ihrer E-Flotte optimieren und dadurch Ladezeiten, Energiekosten und den gesamten Betrieb effizienter gestalten.

Intelligentes Lademanagement: Vernetzung von Energie- und Flottenmanagement

Das Lademanagement von IO-Dynamics integriert Energie- und Flottenmanagement in einer Softwarelösung. Diese intelligente Vernetzung bietet viele Vorteile für Flottenbetreibende:

  • Automatisierte Ladesteuerung: Das System berücksichtigt Faktoren wie Fahrzeugauslastung, Fahrzeiten und Energiebedarf, um die Ladezyklen der Fahrzeuge optimal zu planen. So wird sichergestellt, dass die Fahrzeuge immer dann geladen werden, wenn es am effizientesten ist, so laden die Fahrzeuge automatisch während Niedrigtarifzeiten und wenn die Auslastung gering ist. Dadurch lassen sich signifikante Kosteneinsparungen erzielen.

  • Datenbasierte Analyse für langfristige Effizienz: Durch die Analyse von Ladeverhalten, Energieverbrauch und Fahrmustern können Optimierungspotenziale aufgedeckt werden. Unternehmen können dadurch eine bessere Planung für ihre Fahrzeugflotte erstellen und gleichzeitig die Energiekosten senken.

  • Monitoring des Fuhrparks: Über ein Dahsboard können Ladevorgänge, Batteristatus, Ladezustand und vieles mehr kontrolliert werden. Das schafft Sicherheit und sorgt für einen reibunglosen Betrieb.

    Kontinuierliche Überwachung des von Fahrzeugen und Ladepunkten können Störungen frühzeitig aufgedeckt werden und Betriebsausfälle vermieden werden.


5. Mitarbeitereinbindung und Schulungen

Ein weiterer, oft unterschätzter Erfolgsfaktor für die Umstellung auf eine E-Flotte ist die Einbindung der Mitarbeitenden. Die Schulung der Fahrer:innen in Bezug auf das Ladeverhalten, die effiziente Fahrweise und die Nutzung von Telematiksystemen kann die Produktivität der gesamten Flotte steigern.

Schulungen für Fahrerinnen und Fahrer

Mitarbeitende, die neue E-Fahrzeuge nutzen, sollten nicht nur in der technischen Bedienung, sondern auch in der effizienten Nutzung geschult werden. Dabei geht es vor allem um energiesparende Fahrweisen, die die Reichweite der Fahrzeuge maximieren. Darüber hinaus sollten das Team die Ladeplanung verstehen, um das volle Potenzial der neuen Technologie auszuschöpfen.

Gamification und Motivation

Ein innovativer Ansatz zur Mitarbeitermotivation könnte der Einsatz von Gamification-Elementen im Telematiksystem sein. Fahrer könnten beispielsweise für besonders energiesparende Fahrweise belohnt werden, was nicht nur die Effizienz der Flotte steigert, sondern auch die Motivation der Mitarbeiter erhöht.

Empfehlungen für den erfolgreichen Start einer E-Flotte

Um eine reibungslose Umstellung auf eine Elektroflotte zu gewährleisten, ist ein systematisches Vorgehen entscheidend:

  • Pilotprojekte starten: Ein bewährter Ansatz ist es zunächst mit einem Pilotprojekt zu starten, bei dem eine überschaubare Anzahl von Elektrofahrzeugen mit entsprechenden Ladestationen den Fuhrpark und einem Energiemanagement integriert wird. Dies ermöglicht es, den Betrieb des E-Furhparks unter realen Bedingungen zu testen. Unternehmen können so wertvolle Erfahrungen sammeln, ohne sofort hohe Investitionen tätigen zu müssen.

  • Kooperation mit Experten: Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern, etwa für Ladeinfrastruktur oder Ladelösungen, erleichtert den Übergang erheblich. Diese Partner bringen das notwendige Know-how mit, um technische Herausforderungen zu meistern und Prozesse zu optimieren.

  • Ganzheitliche Planung: Die Transformation zu einer elektrisch betriebenen Flotte bietet viele Chancen, ist aber auch komplex. Eine erfolgreiche Umstellung erfordert eine umfassende, vorausschauende Bedarfsanalyse und Planung. Neben der Auswahl geeigneter E-Fahrzeuge müssen Unternehmen in Ladeinfrastruktur und digitale Flotten- und Lademanagement-Tools investieren. Förderprogramme und die Einbindung der Mitarbeitenden spielen eine zentrale Rolle, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Mit einer klaren Strategie, die sowohl den Infrastrukturausbau als auch den effizienten Betrieb der Fahrzeuge berücksichtigt, können Unternehmen die ökologischen und ökonomischen Vorteile der E-Flotte optimal nutzen.


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