Was spricht für die Forcierung der Elektromobilität in den Unternehmensflotten? In erster Linie kann ein Unternehmen, durch die Umstellung auf Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb, die CO₂-Emissionen im Fuhrpark deutlich senken. Darüber hinaus können ebenso Kosten bei der Kfz-Steuer, der Versicherung sowie dem Betrieb gespart werden.
„Der Verkehrssektor ist nach der Energiewirtschaft und der Industrie mit rund 20 Prozent CO2-Austoß (2019) der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen. Den weitaus größten Teil (94 Prozent) der Verkehrsemissionen verursacht der Straßenverkehr. Für etwa 59 Prozent davon sind Benzin- und Diesel-Pkw verantwortlich. Seit 1990 ist der CO2-Ausstoß des Verkehrs nicht gesunken. Grund: Die Fahrzeuge sind zwar energieeffizienter, aber es fahren sehr viel mehr, schwerere und leistungsstärkere Pkw auf den Straßen als vor 30 Jahren“ (Bundesregierung).
Laut der Bundesregierung sollen die CO₂-Emissionen bis 2030 um 40 bis 42 Prozent im Vergleich zu 1990 verringert werden. Ebenso strebt die Bundesregierung an, dass bis 2030 sieben bis zehn Millionen E-Fahrzeuge auf deutschen Straßen zugelassen sind. Damit das neue Klimaziel im Verkehrssektor für 2030 und die Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden, muss die Wende zur E-Mobilität beschleunigt werden.
In den letzten Jahren hat die E-Mobilität stark an Bedeutung gewonnen. Die Nachfrage nach Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb steigt kontinuierlich. Trotz eines rund 20-prozentigen Rückgangs der Zulassungszahlen im Jahr 2020, welches maßgeblich durch die COVID-Pandemie geprägt wurde, hat sich die E-Mobilität dennoch stärker durchgesetzt als jemals zuvor. Laut Kraftfahrt Bundesamt wurden 2020 knapp 400.000 Neuwagen mit elektrischem Antrieb zugelassen, was einem Anteil von circa 13,5 Prozent aller neu zugelassenen PKW in Deutschland entspricht. Das t3n Magazin berichtet, dass im Juli 2021 die Million von Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb geknackt wurde. Hierunter zählen allerdings nicht nur PKW, sondern auch Nutzfahrzeuge und Busse. Es ist ein Weg in die richtige Richtung, jedoch müssen innerhalb von knapp 10 Jahren 14 Millionen Elektrofahrzeuge hinzukommen. Momentan befinden sich E-Autos noch in der Minderheit. Im April diesen Jahres lag der Bestand an rein elektrisch betriebenen PKW sowie Plug-in-Hybriden bei knapp 715.000. Im Vergleich dazu fuhren in diesem Zeitraum etwa 31 Millionen Benziner und 15 Millionen Diesel auf deutschen Straßen.
Nichtsdestotrotz, die E-Mobilität ist Teil einer globalen Mobilitätswende und wird unsere Zukunft maßgeblich beeinflussen. Viele deutsche Autobauer haben bereits angekündigt, die Produktion bald nur noch auf E-Autos auszurichten. Auch für viele Unternehmen können sich E-Autos lohnen. Viele Unternehmen verabschieden sich vom Verbrennerfahrzeug und elektrifizieren ihren Fuhrpark. Laut dem bfp fuhrpark & management circle sind speziell die Unternehmensflotten die Treiber der E-Fahrzeuge – E-Autos und Plug-in-Hybride machen hier einen Anteil von etwa 31 Prozent aus.
Generell ist das Argument der mangelnden Reichweite bei E-Fahrzeugen ein viel diskutiertes Thema. Dabei liegt die Reichweite von E-Autos heutzutage bereits bei etwa 400 Kilometer, die ohne einen Zwischenstopp zurückgelegt werden können. Prognosen zur Folge soll die E-Auto-Reichweite bis 2025 im Durchschnitt auf fast 800 Kilometer ansteigen. Rund 75 Prozent der Tagesstrecken von Flottenfahrzeugen liegen unter 80 Kilometer, sodass diese Wege mit einem E-Auto problemlos zurückgelegt werden können. Auch steuerlich hat der Betrieb eines E-Autos seine Vorteile:
„Die seit Januar 2020 geltende Möglichkeit, auch privat genutzte Dienstwagen mit rein elektrischem Antrieb monatlich pauschal mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises zu versteuern, wurde auf Fahrzeuge mit einem Listenpreis von bis zu 60.000 Euro ausgedehnt. Teurere Elektrofahrzeuge sowie Plug-in-Hybride werden weiterhin mit 0,5 Prozent des Neupreises besteuert“ (Autozeitung).
Zudem gibt es bei der Anschaffung eines neuen E-Autos noch mindestens bis 2025 bis zu 9.000 Euro Zuschuss.
Die Einführung von E-Mobilität in Unternehmensflotten bedeutet nicht nur einen technologischen Wandel, sondern stellt zentral auch einen mentalen Veränderungsprozess dar. Wenn man sich für einen Umstieg auf Mobilität mit E-Fahrzeugen entscheidet, müssen zukünftig betriebliche Abläufe dahingehend organisiert werden. Der Faktor Mensch spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mitarbeitende müssen angesichts des Umgangs mit E-Autos entsprechend eingewiesen werden, was z. B. die Reichweite, das Fahrverhalten oder den Ladeprozess betrifft.
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